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Wärmeversorgungsanlagen

Facility Management: Heiztechnik » Betrieb » Betreiberpflichten » Wärmeversorgungsanlagen

Wärmeversorgungsanlagen

Die Betreiberpflichten für Wärmeversorgungsanlagen sind ein zentraler Baustein für einen sicheren, effizienten und nachhaltigen Anlagenbetrieb. Durch die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben (§§ 58, 59, 60b GEG) und die Anwendung der VDI-Richtlinien werden Energieeinsparungen realisiert und Emissionen reduziert. Die konsequente Einhaltung dieser Pflichten schützt den Betreiber vor rechtlichen Sanktionen und minimiert das Risiko von Ausfällen oder Störungen. Gesetzestreue Betriebsführung stellt sicher, dass alle energiebedarfssenkenden Einrichtungen dauerhaft genutzt werden können. Qualitätsvolle Schulung des Personals und lückenlose Dokumentation verbessern die Prozesssicherheit im Anlagenbetrieb. Regelmäßige Prüfungen und anschließende Optimierungen erhöhen den Wirkungsgrad der Anlagen und senken langfristig die Betriebskosten. Eine transparente Berichtserstattung (Verbrauch, Kosten, CO₂) und integrierte FM-Prozesse fördern die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit (ESG-Konformität) des gesamten Gebäudebetriebs.

Insgesamt sichern Betreiberpflichten die langfristige Wirtschaftlichkeit von Wärmeversorgungssystemen und tragen zur Erreichung unternehmerischer Nachhaltigkeitsziele bei. Ein strukturiertes und dokumentiertes Vorgehen erleichtert es Betreibern, den Anforderungen von Eigentümern, Betreibern und Aufsichtsbehörden nachzukommen. Daher sollten alle hier beschriebenen Maßnahmen verbindlich in den Facility-Management-Prozess integriert werden.

Übersicht der Rechts- und Normengrundlagen

Die Betreiberpflichten stützen sich auf das deutsche Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie auf technische Richtlinien wie die VDI 2036. Im GEG sind insbesondere §§ 58, 59 und 60b relevant, die Betreibern von Heizungs- und Wärmeversorgungssystemen konkrete Pflichten auferlegen. Die VDI 2036 liefert ergänzende Hinweise für die Optimierung und Überwachung von Heizungsanlagen aus Sicht der Gebäudetechnik. In Tabelle 1 sind die wesentlichen Vorschriften und Normen mit den jeweiligen Verpflichtungen zusammengefasst. Dabei wird nach Regelwerksklassen unterschieden: KL1 bezeichnet zwingende gesetzliche Vorgaben, KL2 technische oder normative Empfehlungen. Die Tabellenzeilen zeigen die Regelwerk-Kategorie, das spezifische Gesetz oder die Richtlinie, die Relevanzklasse, die Textstelle sowie eine Kurzbeschreibung der jeweiligen Pflicht.

Tabelle: Übersicht der maßgeblichen Regelwerke und Pflichten

Kategorie

Regelwerk

KL

Textstelle

Bezeichnung der Pflicht

Bundes-Gesetz

GEG

KL1

§ 58

Betriebsbereites Erhalten und bestimmungsgemäßes Nutzen energiebedarfssenkender Einrichtungen

Bundes-Gesetz

GEG

KL1

§ 59

Sachgerechtes Bedienen der Anlagen

Bundes-Gesetz

GEG

KL1

§ 60b Abs. 1

Durchführung von Prüfungen und Optimierungen an Heizungsanlagen mit Wasser als Wärmeträger

Bundes-Gesetz

GEG

KL1

§ 60b Abs. 5

Umsetzungsverpflichtung: Optimierungsarbeiten nach Prüfungen binnen eines Jahres

VDI-Richtlinie

VDI 2036

KL2

Abschnitt 10

Ermitteln und Aufzeigen von Wärmeverbräuchen, Kosten und CO₂-Emissionen

VDI-Richtlinie

VDI 2036

KL2

Abschnitt 10

Energetisches Bewerten der Heizungsanlage inklusive aller relevanten Komponenten

VDI-Richtlinie

VDI 2036

KL2

Abschnitt 10

Kontrolle der Ist-/Soll-Werte während der Heizperiode

Betreiberpflichten gemäß GEG § 58 – Betriebsbereites Erhalten und bestimmungsgemäße Nutzung

Der § 58 GEG verlangt vom Betreiber, alle energiebedarfssenkenden Einrichtungen in der Heizungs-, Kühl-, Raumluft- und Warmwasseranlage betriebsbereit zu erhalten und bestimmungsgemäß zu nutzen. Das bedeutet, dass insbesondere Wärmeerzeuger, Regel- und Steuerungskomponenten sowie Speicher so gewartet werden müssen, dass sie jederzeit funktionsfähig sind und effizient arbeiten. Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass keine unnötigen Betriebsunterbrechungen oder Leistungseinbußen entstehen. Eine angemessene Instandhaltungsstrategie und präventive Wartungsmaßnahmen sind hierfür unerlässlich.

  • Regelmäßige Wartung und Inspektion: Alle wesentlichen Komponenten (z. B. Kessel, Ventilatoren, Pumpen, Regelventile) sind in festen Intervallen zu prüfen und zu warten. Verschleißteile wie Dichtungen oder Lager sind rechtzeitig auszutauschen.

  • Kontinuierliche Betriebsbereitschaft: Systemkomponenten müssen so geplant und redundant ausgelegt werden, dass Ausfälle vermieden werden. Dazu gehören beispielsweise Reserve-Pumpen oder Ersatzteile vor Ort. Auch das korrekte Einstellen der Regelung (Heizkurve, Abschaltzeiten) trägt zur Betriebssicherheit bei.

  • Schnelle Fehlerbehebung: Bei Störungen muss der Betreiber ein Verfahren für kurzfristige Reparaturen vorhalten. Dokumentierte Notfallpläne und kompetentes Wartungspersonal sind sicherzustellen, um Ausfallzeiten zu minimieren.

Diese Maßnahmen stellen sicher, dass die Anlagen dauerhaft einen energiesparenden Betrieb ermöglichen und gesetzliche Effizienzanforderungen erfüllen.

Betreiberpflichten gemäß GEG § 59 – Sachgerechtes Bedienen der Anlagen

§ 59 GEG verpflichtet den Betreiber dazu, Heizungs-, Kühl- und Lüftungsanlagen sachgerecht zu betreiben. Das bedeutet, dass das Betriebspersonal entsprechend geschult sein muss und nur nach vorgegebenen Regeln handelt. Fachgerechtes Bedienen umfasst sowohl die optimale Einstellung der Betriebsparameter als auch das Einhalten sicherer Arbeitsabläufe. Eine lückenlose Dokumentation der Schaltzustände und Betriebszeiten ist dabei Teil der Pflicht.