Eine Ausschreibung zur Heiztechnik mit getrennter Betrachtung von Bauleistung (Installation, Montage, Inbetriebnahme) und Technischem Service (Wartung, Instandhaltung) nach DIN EN 13269 (Vertragsgestaltung Instandhaltung) und DIN 13460 (Begriffe, Systematik) ermöglicht klare Verantwortlichkeiten für Installation vs. fortlaufenden Betrieb, rechtssichere, strukturierte Vergabe: Bauleistung meist via VOB/B, Service via Dienstvertrag, Nahtlose Einbindung in einen vorhandenen TTS-Vertrag, sodass Wartung & Störbeseitigung konzeptionell dem TTS-Betriebsteam obliegt (oder Subunternehmer).
Ausschreibungsunterlagen sollten die Anforderungen (Kessel-/WP-Technik, GA-Schnittstellen, Hydraulik, Abgas, Regelung) und den Instandhaltungsbedarf (Intervalle, Reaktionszeiten, SLA) präzise beschreiben. Im Vergabeverfahren ist auf Preis, Qualität, Service und Nachhaltigkeit zu achten. Nach Zuschlag folgt die Montage und Inbetriebnahme (Bauleistung), anschließend schließt sich die Wartungsphase an, im Rahmen des TTS-Gesamtkontexts. Dies garantiert einen energieeffizienten, zukunftsfähigen und gut integrierten Heizbetrieb.
In vielen Liegenschaften oder Gebäudekomplexen ist ein TTS-Vertrag (Total Technical Service) vorgesehen, um den Gesamtbetrieb der technischen Anlagen sicherzustellen. Bei einer Erneuerung oder Erweiterung der Heiztechnik (z. B. Kesseltausch, Wärmepumpeneinbau, Regelungsoptimierung) kann es sinnvoll sein, eine eigene Ausschreibung zu initiieren, die die Bauleistung (Installation, Montage, Inbetriebnahme) und den Technischen Service (Wartung, Instandhaltung, Betriebsunterstützung) klar trennt.
Somit entstehen:
Klare Verantwortungsgrenzen: Das Bausegment (Lieferung/Montage) wird nach VOB/B oder BGB-Werkvertrag ausgeschrieben,
Instandhaltungsvertrag nach DIN EN 13269 und DIN 13460, ins TTS-Vertragssystem eingebunden,
Rechts- und Verfahrenssicherheit bei separater Vergabe, aber reibungslose Einbindung in das TTS-Gesamtkonzept.
Bauleistung (Heiztechnik-Installation)
Demontage alter Anlagen (Kessel, Rohre, ggf. Tankrückbau),
Lieferung und Montage neuer Heizanlage (Gas-Brennwert, Wärmepumpe, Hybrid etc.),
Peripherie: Pumpen, Armaturen, Mischer, Abgas- oder Wärmepumpenquellen,
Integration in Verteilsystem (Heizkreise), Bau von Schornstein- bzw. Abgasanlagen,
Inbetriebnahme, Probebetrieb, Übergabe an Betreiber.
Technischer Service (Wartung, Inspektion)
Vertragliche Ausgestaltung nach DIN EN 13269 (Instandhaltungsverträge) und DIN 13460 (Definitionen: Wartung, Inspektion, Instandsetzung, Verbesserung),
Integration in TTS-Gesamtstruktur (Störmeldungen, Reaktionszeiten, Reporting),
Regelmäßige Wartungsintervalle, Funktionsprüfungen, Reinigungen, Softwareupdates (bei Regel- und Steuergeräten),
Ersatzteillagerhaltung, Notdienst (24/7?), Eskalation bei größeren Störungen.
Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Primärenergieanforderungen, ggf. Einsatz Erneuerbarer Energien oder Hybridlösungen.
DIN- und VDI-Richtlinien
DIN EN 12831 (Heizlastberechnung),
VDI 2035 (Vermeidung von Kesselstein, Korrosion),
DIN EN 16484 (GA-Schnittstelle), wenn Integration in Gebäudeautomation.