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Raumheizflächen

Facility Management: Heiztechnik » Strategie » Bauleistungen + Instandhaltung » Raumheizflächen

Leistungsbeschreibung KG 423 – Raumheizflächen

Unter KG 423 – Raumheizflächen werden sämtliche wasser- oder elektrobetriebenen Heiz- und ggf. Kühlflächen (Deckenstrahlplatten) sowie Umlufterhitzer und Torluftschleier für Schleusenbereiche erfasst. Wesentliche Punkte für eine erfolgreiche und reibungslose Umsetzung sind einheitliche Raumtemperaturvorgaben (15–24 °C je nach Raumnutzung), industrielle Deckenstrahlplatten für Heizen/Kühlen in Hallen – inkl. korrekter Aufhängung, Isolierung und Verrohrung, Heizkörper / Konvektoren in Büro- und Nebenbereichen, Hygieneausführungen in Küchen, Elektro-Heizkörper nur in selten genutzten Räumen (z. B. Frostsicherung), Umlufterhitzer für Hallenzonen und Schleusen, Steuerung mehrstufig, Außenläufermotoren, Torluftschleier zur thermischen Trennung, mit automatischer und manueller Regelung, Integration in RLT-Geräte (Vorerhitzer, Nacherhitzer, Zonenerhitzer) über definierte Anschlussdetails (Bypass, Volumenstromregelung etc.), Einzelraumregelungen nach 2-Leiter- oder 4-Leiter-System, ggf. motorische Stellantriebe, Wasserqualität und Korrosionsschutz gemäß VDI 2035, sowie Montage, Dämmung, Inbetriebnahme und Wartung mit klaren Vorgaben (Tragfähigkeit, Befestigung, Dokumentation).

Die konsequente Berücksichtigung aller genannten Punkte sichert sowohl die Einhaltung der Raumtemperaturen als auch eine dauerhafte, störungsarme Betriebsweise der Heizanlage. Alle Ausführungen sind nach geltenden Normen und in Abstimmung mit dem Auftraggeber, dem TGA-Fachplaner und dem Bauherrn umzusetzen und projektspezifisch anzupassen.

Normen, Richtlinien

Bei Planung, Ausführung, Prüfung und Abnahme sind folgende Regelwerke (in der jeweils gültigen Fassung) zu berücksichtigen:

  • DIN-/EN-Normen: DIN EN 12831 (Heizlastberechnung)

  • DIN EN 12831 (Heizlastberechnung)

  • DIN EN 442 (Heizkörper und Konvektoren)

  • VOB/C: Insbesondere ATV DIN 18380 „Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen“

  • DIN EN 778 / EN 16798 (Lüftungstechnik)

  • VDI 2035 (Korrosion und Steinbildung in Warmwasser-Heizungsanlagen)

  • VDI 6022 (Hygieneanforderungen an RLT-Anlagen)

  • Weitere spezifische Normen und Richtlinien gemäß Ausschreibungsunterlagen

  • Sonstige Vorschriften: Landesbauordnung (LBO)

  • GEG (Gebäudeenergiegesetz) hinsichtlich Dämmung und Energieeffizienz

  • Brandschutzkonzepte und Vorgaben, z. B. Feuerbeständige Rohr- und Kabeldurchführungen, Brandschutzklappen etc.

Systeme und Ausschluss bestimmter Technologien

  • Eingesetzte Systeme: Nur Heizen

  • Wasser-Heizkörper (HK)

  • Elektro-Heizkörper (E-HK)

  • Umlufterhitzer (ULH)

  • Torluftschleier (TLS)

  • Heizen und Kühlen: Industrie-Deckenstrahlplatten (DSP)

Nicht berücksichtigte Systeme

Gemäß Abstimmung mit dem Auftraggeber sind folgende Übertragungssysteme nicht Bestandteil:

  • Betonkernaktivierungen

  • Fußbodenheizungen

  • Deckenstrahlplatten in Büroräumen (d. h. Standard-Büro-Deckenstrahlplatten)

Anforderungen an Raumtemperaturen

  • 24°C: Umkleiden und Duschbereiche

  • 21°C: Büroräume, Besprechungsräume

  • Küche, Spülküche, Ausgabe, Kantine

  • Foyer und Empfang

  • 18°C: Treppenräume, Flure

  • WC-Räume inkl. Vorräume, Kopierräume

  • 15°C: Lager, Nebenräume, TGA-Räume

  • Produktion: Entsprechend beiliegendem Raum- und Funktionsprogramm; u. a. Berücksichtigung spezieller Prozesswärmen oder -kühlungen.

Besondere Schleusen- und Eingangsbereiche

  • Schleusen zur Außenluft in der Produktion: Mit Torluftschleieranlagen (TLS) auszuführen.

  • Schleuse Verwaltung: Ausführung als Drehtrommeltüre, keine zusätzliche Heizquelle erforderlich.

  • Schleuse zum Hochregallager: Auszustatten mit Umlufterhitzern (ULH).

  • Empfangstheke: Konvektor unter der Theke zur Vermeidung von Kaltlufteinfall im Fußbereich.

  • Bürobereich: Pro Fenster ist ein Heizkörper vorzusehen.

  • Büroebenen 1–3: identische Bauform der Heizkörper.

  • Im EG (vor raumhohen Fenstern): Konvektoren mit Strahlungsschild.

Industrie-Deckenstrahlplatten (DSP) – Heizen und Kühlen

Deckenstrahlplatten in Industrieausführung kommen in Hallen oder großen Produktionsbereichen zum Einsatz. Sie sind sowohl für den Heiz- als auch für den Kühlbetrieb ausgelegt.

Aufbau und Eigenschaften

  • Material / Profilierung: 0,5 mm beidseitig sendzimirverzinktes Stahlblech mit Clip-Profilierung

  • Aufnahme von vier Präzisionsstahlrohren (Ø 15 × 1 mm) pro Platte

  • Isolierung und Schallschutz: Isolierung und Schallschutz

  • Hydraulische Verbindung: Pressfittings zum Verbinden der Teillängen

  • Betriebsdruck bis 6,0 bar

  • Kopfstücke an Anfangs- und Endseite, mit Verschraubung (nicht hochgezogen)

  • Entlüftungs- und Entleerungsventil je Einzelstrang (DN 15)

Montage / Aufhängung

  • Befestigung über 4,0 mm verzinkte Aufhängeketten an Trapezblech- oder Stahlbetondecken

  • Kettenlänge bis max. 2,5 m

  • Bei mehrreihigen Ausführungen Multiaufhängeachse, mind. 4 Befestigungspunkte pro Element

  • Unterseitige Stoßabdeckung (Abdeckblech im RAL-Ton), oberseitig Dämmauflage

Module / Segel

  • Einzellängen 1 bis 6 m, einreihig

  • Mehrreihige Bänder mit Anfangs- und Endstücken

  • Farbausführung in Standard-RAL-Tönen

Anschluss DSP-Segel

  • Volumenstromreglerkombination (VSRK), DN 25: Absperren, Entleeren, automatisches Regeln des Durchflusses (werkseitig voreinstellbar)

  • Vorbereitungen für Einzelraumregelung (2- oder 4-Leiter)

  • Flexibler Anschluss: Panzerschläuche (PE mit Edelstahlumflechtung), DN 25, Länge ≥ 500 mm

  • Einzelraumregelung: Motorische Stellantriebe, 2-Wege- oder 3-Wege-Ventile gemäß Anschlussdetail (2-Leiter-/4-Leiter-System)

Heizkörper – wassergeführt (HK)

  • Einsatzbereiche: In regelmäßig genutzten Räumen (Büros, Besprechungsräume etc.) sowie Nebenräumen (TGA-Räume).

  • An Fassaden mit großen Glasanteilen: Bodenkonvektoren oder Wandkonvektoren mit Strahlungsschild, wenn Einbau im Boden nicht möglich ist.

Bauformen und Anordnung

  • Plattenheizkörper mit planer Oberfläche und 6-Muffen-Anschlüssen (2× unten, 2× seitlich)

  • Abstand zu Fußboden (min. 150 mm) und Fensterbank (min. 100 mm)

  • Bei Brüstungskanälen mind. 50 mm zusätzlicher Freiraum

  • Heizkörperbreite sollte die Fensterbreite abdecken (zur Kaltluftabschirmung)

  • Bei mehreren Fenstern in einem Raum: gleiche Typen und Bauhöhen verwenden

Hygienebereiche (Küche, Spülküche)

  • Zugelassene Hygiene-Heizkörper einsetzen (leichtere Reinigung, keine schwer zugänglichen Lamellen)

  • Montagehöhe UK Heizkörper ~2,0 m über OKFFB

Armaturen und Befestigungen

  • Standardarmaturen: Absperr- und einstellbares Vorlauf-Thermostatventil

  • Rücklauf-Regulierventil

  • Entlüftungsventil und Blindstopfen

  • Einzelraumregelung: Entweder Thermostatventil (ohne Stellmotor) mit festen Begrenzungen (z. B. Behördenmodell)

  • Oder separater motorischer Antrieb (Stellantrieb), ggf. im Unterputzkasten oder abgehängten Decken.

  • Befestigung: Standkonsolen (z. B. für Bodenkanal-Konvektoren)

  • Bohrkonsolen oder Befestigungslaschen für Plattenheizkörper

  • Befestigung im Sichtbereich stets im gleichen RAL-Farbton wie der Heizkörper

Heizkörper – elektrisch (E-HK)

  • Nur in selten genutzten Räumen ohne Warmwasser-Anbindung, z. B. Sprinklerraum zur Frostsicherung

  • Leistung 1,0 bis 5,0 kW

  • Wandmontage, fester elektrischer Anschluss, Oberfläche RAL 9010

  • Integriertes Raumthermostat (Frostschutz bis 24°C), digitale Anzeige, programmierbar

  • Anbindung an GLT mit Betriebs- und Störmeldung sowie Raumtemperaturüberwachung

Umlufterhitzer (ULH)

Dezentrale, modulare Systeme zum Beheizen (und optional Kühlen) von Industrie- und Gewerbehallen, für Decken- oder Wandmontage.

Aufbau

  • Wärmetauscher: Cu/Al-Ausführung, Lamellenabstand 2,5 mm, 1–3 Reihen

  • Max. Temp. 120°C, max. Druck 16 bar

  • Gehäuse: Stahlblechkonstruktion, sendzimirverzinkt

  • Ventilator-Motor-Einheit, Einströmdüse, Berührungsschutzgitter nach DIN EN 294

  • Ventilator: Außenläufermotor, IP 54, Wärmeklasse F, Thermokontakt

  • 2- oder 3-stufig (230 V / 400 V), max. Umgebungstemp. 45°C

Steuerung

  • 3-Stufen-Schaltgerät: Motorvollschutz (VDE 0660 Teil 5), IP 54

  • Wandaufbaugehäuse aus schlagfestem Kunststoff, Schalter 0–1–2–3, Hauptschütz, Störleuchte, Klemmleiste, GLT-Kopplung

  • Varianten: Umluft- oder Außenluftanschluss

  • Heizbetrieb oder Heiz-/Kühlkombination

Torluftschleier (TLS)

Torluftschleieranlagen (Warmwasser-betrieben) zur Abschirmung gegen Kaltlufteinfall bei geöffneten Toren.

Aufbau und Auslegung

  • Gehäuse: Selbsttragend, verzinktes Stahlblech, sichtmontagefähig

  • Konusförmiger Ausblas mit Weitwurfdüse (Luftstrom-Gleichrichter)

  • Steuerung: 5-stufig (Gebläse- und Wärmeleistung)

  • Manuell (Stufe 1–5, EIN/AUS)

  • Torkontakt (Automatik EIN bei Toröffnung, einstellbare Nachlaufzeit 0–10 Min.)

  • Raumtemperatur (automatische Stufenschaltung über Raumfühler)

  • Montage: Feuerverzinkte Tragkonstruktion, Abstimmung mit Torsystem

  • Flexible Anschlüsse (V/R), lösbar

  • Außenluftaufheizung mind. +25°C

  • Steuerzentrale: Aufputz neben dem Tor, Anzeige Betrieb/Störung/Automatik

Weitere Anschlussdetails (RLT-Geräte, Zonen etc.)

Neben den klassischen Raumheizflächen benötigen auch RLT-Geräte Vorerhitzer, Nacherhitzer oder Zonenerhitzer.
Die wichtigsten Punkte:

Anschluss Vorerhitzer

  • RLT-Geräteeinführung mit Eindichtung (VDI 6022), Absperrungen V+R

  • Volumenstromregulierventil, Bypass (1 % des max. Durchflusses), Temperaturanzeigen, 3-Wege- oder 2-Wege-Ventil (mit Stellantrieb DC 0–10 V)

  • Regelbare Umwälzpumpe, Rückschlagklappe, Schmutzfänger mit Diff.-Druckanzeige

  • WMZ (Wärmemengenzähler), Spül-/Entleerhähne, Systemteilung bei mehreren WT

Anschluss Nacherhitzer / Zonen

  • Gleiches Prinzip wie Vorerhitzer (Absperrungen, Bypass, Temperaturanzeige, Misch- bzw. Durchgangsventil mit Stellantrieb)

  • Bei Außenaufstellung: Einbauten in Verrohrungskammer, gedämmt und umhüllt

RLT-Zonenerhitzer außerhalb der Geräte

  • Einspritzschaltung mit motorisch gesteuertem Durchgangsventil (DC 0–10 V, max. 30 s Stellzeit)

  • Temperaturfühler Pt 500 im Luftkanal zur sekundärseitigen Regelung

  • Bypass (1 %), wenn die Zonierung abseits des Hauptstranges liegt (> 20 m Leitungslänge)

Einzelraumregelung (2-Leiter-/4-Leiter-System)

Bei Deckenstrahlplatten, Gebläsekonvektoren oder anderen Heiz-/Kühleinheiten kann eine Einzelraumregelung gefordert sein:

4-Leiter-System (Heizen und Kühlen gleichzeitig)

  • 4×H+K je Absperrungen (V+R), Volumenstromregulierventil im Rücklauf

  • 2×H+K motorische Ventile im Vorlauf (DC 0–10 V)

  • 2×H+K motorische Ventile im Rücklauf (Auf/Zu-Regelung)

  • Flexible Edelstahlwellschläuche (≥ 500 mm) zum Anschluss

2-Leiter-System (Umschaltung Heizen/Kühlen)

  • 2×H/K je Absperrungen (V+R), Volumenstromregulierventil im Rücklauf

  • 1×H/K motorisches Durchgangsventil im Vorlauf (DC 0–10 V)

  • Flexible Anschlussleitungen, Edelstahl (≥ 500 mm)

Wasserqualität und Korrosionsschutz (nach VDI 2035)

Für langlebigen Betrieb ist auf korrekte Füll- und Ergänzungswasserqualität zu achten:

  • pH-Wert, Leitfähigkeit, Härte gemäß VDI 2035

  • Spülung, Entlüftung, chemische Zusätze (sofern zugelassen oder gefordert)

  • Dokumentation der Wasseranalyse

  • Korrosionsschutzmaßnahmen

Montage, Befestigung und Tragfähigkeit

  • Tragfähigkeitsnachweise (Befestigung an Decken, Trapezblechen, Stahlträgern etc.)

  • Zugelassene Dübeltechnik, ggf. statische Freigaben

  • Korrosionsgeschützte Befestigungsmittel (feuerverzinkt, Edelstahl oder pulverbeschichtet)

  • Einheitliche Farbgebung (z. B. Heizkörperkonsolen identisch zu Heizkörpern)

Dämmung und Oberflächenschutz

  • Rohrleitungsdämmung: EnEV/GEG-konforme bzw. nach DIN 4140

  • Bei Kälteleitungen zusätzlich Dampfsperre zum Tauwasserschutz

  • Oberflächen: RAL-Farbton, falls in Sichtbereichen gefordert

  • Mechanischer Schutz bei gefährdeten Industriebereichen

Inbetriebnahme, hydraulischer Abgleich und Dokumentation

  • Hydraulischer Abgleich: Einstellung aller Volumenstromregler (z. B. an Deckenstrahlplatten, Heizkörpern)

  • Dokumentation: Einmesslisten mit Soll-/Istwerten

  • Funktions- und Dichtheitsprüfung: Druckprobe nach VOB/C, Prüfdrücke und -dauer dokumentieren

  • Check der Regelung (Thermostate, Stellantriebe, GLT-Anbindung)

  • Wartungs- und Bedienungsanleitungen: Vollständige Revisionsunterlagen, Schaltpläne, Datenblätter

  • Einweisung des Betreiberpersonals, Protokollierung

Wartung, Inspektion und Reinigungsmöglichkeiten

  • Wartungsintervalle: Inspektion aller Heizflächen (Entstaubung, ggf. Entkalkung bei WT)

  • Funktionsprüfung Ventile, Stellantriebe, Pumpen

  • Reinigungsaspekte: In hygienisch sensiblen Bereichen (Küche, Kantine): leichte Zugänglichkeit für Reinigung der Oberflächen

  • Filterwechsel bei Umlufterhitzern (falls Filter vorhanden)

  • Erreichbarkeit: Ausreichende Revisionsöffnungen und Zugänglichkeiten zu Ventilen, Entleerungen und Regelarmaturen

  • Brandabschnitte: Rohr- und Kabeldurchführungen nach Brandanforderung (Feuerwiderstandsklassen)

  • Brandschutzklappen, Rauchschutzkonzepte (sofern erforderlich in Lüftungswegen)

  • Konfliktfreiheit mit Entrauchungsanlagen: Umlufterhitzer / Torluftschleier dürfen den Rauchabzug nicht behindern