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Wärmeerzeugungsanlagen

Facility Management: Heiztechnik » Strategie » Bauleistungen + Instandhaltung » Wärmeerzeugungsanlagen

Wärmeerzeugungsanlagen

Das exemplarische Konzept für die KG 421 – Wärmeerzeugungsanlagen stellt ein zukunftsorientiertes, energieeffizientes und nachhaltiges System bereit. Durch den Einsatz reversibler Wärmepumpen (mit Luft- und Wasserquellen) sowie eines Spitzenlastkessels wird der gesamte Wärme- und teilweise Kältebedarf abgedeckt. Die Systemspeicher für Wärme und Kälte ermöglichen Lastspitzenentkopplung und erhöhen die Gesamteffizienz. Darüber hinaus wird die Abwärme der Drucklufterzeugung vorrangig genutzt. Sämtliche sicherheitstechnischen Anforderungen wie Anlagenabsicherung, Wasserqualitätsmanagement (VDI 2035) sowie Brandschutz und Gefahrstoffverordnung werden beachtet. Ein Regel- und Überwachungskonzept mit Anbindung an die Gebäudeleittechnik (GLT) schafft Transparenz über alle Betriebs- und Verbrauchswerte. Die ausführliche Wartungs- und Instandhaltungsplanung gewährleistet einen störungsfreien, langlebigen Betrieb. Zusätzlich wird das System in Bezug auf Schall- und Schwingungsschutz, bauliche Rückhaltung von Flüssigkeiten (WHG/AwSV) und logistische Aspekte (Transport, Einbringung) umfassend geplant. Insgesamt entsteht damit eine hochmoderne, zuverlässige und umweltfreundliche Wärmeerzeugungsanlage, die den heutigen und zukünftigen Ansprüchen an Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Betriebssicherheit voll gerecht wird.

Wärmepumpen

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Einsatz beider Systeme für unterschiedliche Betriebszustände und Quelltemperaturen

  • Reversibler Betrieb (Heizen/Kühlen): Abdeckung der Heiz- und Kühlfunktion mit denselben Geräten zur Steigerung der Effizienz

  • Leistungs- und Arbeitsabdeckung: Heizleistung bis 100 % des Gesamtbedarfs

  • Heizleistung bis 100 % des Gesamtbedarfs

  • Kühlleistung bis 100 % des Gesamtbedarfs

  • Kühlarbeit bis 100 % des Gesamtbedarfs

  • Anlagenredundanz n-1: Bei Ausfall einer Wärmepumpe wird die Leistung durch die verbleibenden Einheiten gedeckt (Abgesehen von Extrem-Lastfällen)

  • Auslegung Außentemperaturen: 10 °C (Heizbetrieb) / +34 °C (Kühlbetrieb)

  • Regelband: 20–100 % je Wärmepumpe und 10–100 % der Gesamtleistung über Kaskadierung

  • Mess- und Zählkonzept: Getrennte Zählungen für elektrischen Energie-Input und thermischen Output (Wärme/Kälte) je Wärmepumpe, gemäß Zählkonzept

Spitzenlastkessel

  • Energiequelle: Konventioneller Kessel (z. B. Gas-/Öl-/Biomassekessel) zur Abdeckung von Spitzenlast und als Sicherheit

  • Integration: Hydraulische Anbindung an das gemeinsame Verteilnetz, um bei Bedarf die Wärmepumpenleistung zu ergänzen

Nutztemperaturniveau

  • Temperaturen: Auslegung für 55 °C Vorlauftemperatur im Heizbetrieb, Normalbetrieb bei 50 °C, Spreizung max. 10 K (typisch 7 K)

  • Pufferspeicher: Systeme zur Zwischenspeicherung für Wärme und Kälte, um Lastspitzen zu glätten und den Betrieb zu optimieren

Hydraulisches System

  • Tichelmann-Verrohrung: - Gleichlange Leitungswege für jeden Erzeuger, mit hydraulischer Trennung zum nachgeschalteten Verteilersystem

  • Systemumschaltung Heizen/Kühlen: Jede Wärmepumpe kann je nach Bedarf in den Heiz- oder Kühlmodus geschaltet werden

  • n-1-Konzept bei Umschaltung, sodass bei Ausfall einer Einheit die Versorgung gewährleistet bleibt

Wärmeauskopplung aus Druckluft

  • Integration der Abwärme: Drei Drucklufterzeuger (je ca. 70 kW Wärmeleistung) werden in das Tichelmann-System nach den Wärmepumpen eingespeist

  • Temperaturniveau: Vorrangige Nutzung im Pufferspeicher, um eine effiziente Wärmerückgewinnung zu gewährleisten

Abwärme aus Maschinenkühlung (Prozesskühlung)

  • Temperatur bei ca. 34 °C: Dieses Niveau ist nicht nutzbar für die Wärmerückgewinnung und wird daher nicht eingespeist

Anlagenabsicherung

  • Einzelabsicherung je Erzeuger und Gebäude (z. B. Sicherheitsventile, Überdruckschutz, Temperaturbegrenzer, Wassermangelsicherung)

  • Automatische Druckhaltung, Entgasung und Nachspeisung: Permanente Überwachung und Anpassung des Anlagendrucks

  • Entfernen gelöster Gase, Vermeidung von Korrosion und Kavitation

  • Druckausgleich: Bei 2- oder 4-Leitersystemen ist eine Druckausgleichsleitung zwischen Heiz- und Kühlkreislauf vorgeschrieben, um unterschiedliche Druckniveaus zu vermeiden

Wasserqualität und Dosieranlage

  • VDI 2035-konformer Betrieb: Härte, pH-Wert, Leitfähigkeit und Korrosionsschutz müssen dauerhaft gewährleistet sein

  • Automatische Inhibitor-Dosierung: Mengengesteuerte Zugabe von Inhibitoren, z. B. für pH-Wert-Stabilisierung, Sauerstoffbindung, Korrosionsschutz

  • Anbindung an GLT: Überwachung des Füllstands (Warnmeldung min. und min-min.), Störmeldungen aufschaltbar

Bauliche Anforderungen

  • Raumtrennungen und Schallschutz: Bei lauten Wärmepumpen oder Kesselanlagen ggf. separate Aufstellräume, Schallkapseln und Schallschleusen

  • WHG / AwSV-konforme Flächen: Rückhalte- oder Auffangwannen bei wassergefährdenden Stoffen

  • Transportwege und Aufstellflächen: Ausreichende Türen, Transportwege, Deckenhöhen für Wartung, Austausch und Einbringung

Schall- und Schwingungsschutz

  • Schallpegel: Maximal zulässige Schalldruckpegel innen und außen (z. B. TA Lärm) sind einzuhalten

  • Schallschutzmaßnahmen (z. B. Kapselungen, Schalldämpfer an Luftein- und -auslässen)

  • Schwingungsentkopplung: Vibrationsdämpfer (z. B. Federrahmen, Schwingungselemente) unter Kompressoren und Pumpen

  • Vermeidung von Körperschallübertragung durch flexible Leitungen und Halterungen

Regelstrategie

  • Priorisierung zwischen Wärmepumpen (Grund- und Mittellast) und Spitzenlastkessel (Lastspitzen, Ausfallsicherung)

  • Kaskadierung und stufenlose Regelung zur Vermeidung von Takten, insbesondere bei Teillast

  • Heiz-/Kühlmanagement bei parallelen Anforderungen (z. B. Sommerbetrieb, Übergangszeiten)

Monitoring und Anbindung an GLT

  • Erfassung aller relevanten Parameter: Temperaturen, Volumenströme, Drücke, Energieverbrauch (Strom), Wärmemenge, Kältemenge

  • Auswertung: Vergleich von Soll-/Ist-Werten, Ermittlung von COP und JAZ

  • Fernüberwachung: Störmeldungen, Warnmeldungen, Wartungshinweise an Betreiberpersonal

Optimierung

  • Automatische Lastverteilung und Betriebsstunden-Erfassung, um Laufzeiten gleichmäßig zu verteilen

  • Betriebsdatenerfassung für energetische Analysen, Fehlerdiagnose und Predictive Maintenance

Wartungsverträge

  • Regelmäßige Inspektionen: Halbjährlich oder jährlich gemäß den Vorgaben des Herstellers und relevanter Normen

  • Prüfpunkte: Dichtheitsprüfung, Funktionsprüfung von Sicherheitseinrichtungen, Wasserqualitätstest

Zugänglichkeit

  • Gerätestandorte: Wartungs- und Bedienfreundliche Aufstellung (Mindestabstände, Podeste, Beleuchtung)

  • Zugänglichkeit für Großkomponenten: Genügend Platz für Kran- oder Staplereinsatz

Ersatzteilmanagement

  • Verfügbarkeit von Verschleiß- und Ersatzteilen für Wärmepumpen, Kessel, Armaturen

  • Langfristige Planung (z. B. Lagerhaltung wichtiger Komponenten, Liefervereinbarungen)

Dokumentation

  • Ausführliche Bestandsunterlagen: Schemen, Hydraulikpläne, elektrische Schaltpläne, Funktionsbeschreibungen

  • Betriebs- und Wartungsanleitungen aller Komponenten

  • Anlagenausweise, Prüfbücher (insb. bei Druckanlagen oder Anlagenteilen nach BetrSichV)

Brandschutz und Gefahrenabwehr

  • Brandabschnitte und Leitungsführung: Trennung von Bereichen (z. B. Technikräumen mit erhöhter Brandlast)

  • Brandabschottungen bei Durchführungen durch Wände und Decken

  • Umgang mit Kühl- und Brennstoffen: F-Gase-Verordnung bei Kältemitteln in Wärmepumpen

  • Lagerung (z. B. Heizöl, Gas) gemäß den geltenden Verordnungen (TRBS, BetrSichV, WHG)

  • Rauch- und Wärmeabzugsanlagen: Technische Maßnahmen (z. B. Lüfter, Abzugsklappen), sofern in Behördenauflagen oder Brandschutzgutachten gefordert

Förderungen, Zertifizierungen und Umweltaspekte

  • Energieeffizienz und CO₂-Reduktion: Nachweis für den Primärenergiebedarf (GEG, EnEV-Nachweis)

  • Berechnung der CO₂-Einsparung im Vergleich zu einer konventionellen Heizlösung

  • Fördermöglichkeiten: BAFA, KfW, EU-Förderungen: Bei bestimmten Systemkomponenten (z. B. Wärmepumpen, Abwärmenutzung)

  • Nachweis der Effizienz (JAZ, SCOP) und Einhaltung aller technischen und gesetzlichen Vorgaben

  • Nachhaltigkeitszertifizierungen: DGNB, LEED, BREEAM: Ggf. Berücksichtigung im Planungsprozess, falls eine Zertifizierung angestrebt wird

  • Zukunftsfähigkeit: Reserveflächen und Schnittstellen für mögliche Nachrüstungen (z. B. Photovoltaik, Solarthermie, Eisspeicher)