Leistungsbeschreibung Heiztechnik
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Beschreibung zu Wärmeerzeugungsanlagen als Orientierungs- und Planungsgrundlage
Eine moderne Wärmeerzeugungsanlage sollte energieeffizient, redundant und zukunftsfähig sein. Die Kombination unterschiedlicher Erzeugungsarten (Wärmepumpen und ggf. konventionelle Brennwertsysteme) hat sich in der Praxis bewährt. Zu achten ist auf sorgfältige Planung der Anlagenleistung (Heiz- und Kühlbedarf, Redundanz), fachgerechte Installation samt Hydraulik, Sicherheitseinrichtungen, Frostschutz und Schallschutz, professionelle Inbetriebnahme und laufende Wartung, Einbindung in eine Gebäuderegelung (GLT) für effizienten Betrieb und Überwachung sowie die Einhaltung der Rechtsvorschriften und Normen (Bau, Brandschutz, F-Gase-Verordnung, GEG).
Durch eine umfassende Berücksichtigung technischer, wirtschaftlicher und gesetzlicher Vorgaben gewährleisten moderne Wärmeerzeugungsanlagen eine langfristig zuverlässige, kostenoptimierte und umweltschonende Wärmeversorgung.
Gesamtübersicht
- Gesamtübersicht
- Leistungsumfang
- Technische
- Dimensionierung
- Schallschutz
- Brandschutz
- Elektrotechnik
- Inbetriebnahme
- Wartung
- Umweltaspekte
- Fundamente
- Genehmigungen
- Kosten
Optimierung von Wärmeerzeugungsanlagen
Wärmeerzeugungsanlagen versorgen Gebäude und Anlagen ganzjährig mit der erforderlichen Wärmeenergie für Raumheizung, Warmwasserbereitung und ggf. Prozesswärme. Moderne Konzepte integrieren zunehmend Wärmepumpen verschiedener Bauarten, häufig kombiniert mit konventionellen Systemen wie Brennwertkesseln.
Wärmeerzeuger
Wärmepumpen (Luft-Wasser-, Wasser-Wasser- oder Sole-Wasser-Technik)
Konventionelle Erzeuger (z. B. Gas- oder Ölbrennwertkessel, Biomassekessel)
Eventuell Kraft-Wärme-Kopplung (Blockheizkraftwerk)
Abgasanlagen (falls konventionelle Kessel zum Einsatz kommen)
Abgasführung und Schornstein
Zuluftsystem (raumluftabhängig/-unabhängig)
Sicherheitstechnische Einrichtungen (SI-Anlagen)
Druckhaltung (z. B. Membran-Ausdehnungsgefäße oder druckgesteuerte Druckhalteanlagen)
Sicherheitsventile, Luft- und Schlammabscheider
Entsprechende Regel- und Überwachungstechnik
Rohrleitungsbau und Hydraulik
Verteilung und Verrohrung bis zur hydraulischen Trennung (Verteiler, Pufferspeicher)
Absperr- und Regelarmaturen, Pumpen, Ventile
Wärmepumpen
Wärmepumpen nutzen Umweltwärme (aus Luft, Wasser oder Erdreich) und transferieren diese mithilfe eines Kältekreislaufs auf ein höheres Temperaturniveau.
Verschiedene Arten von Wärmepumpen
Luft-Wasser-Wärmepumpe (LWP): Einfach zu installieren, nutzt Umgebungsluft als Wärmequelle. Bei niedrigen Außentemperaturen sinkt jedoch die Effizienz.
Sole-Wasser-Wärmepumpe: Nutzt Erdwärme über Erdsonden oder Flächenkollektoren. Höhere Effizienz durch relativ konstante Temperaturen im Erdreich.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Greift auf Grundwasser oder andere Wasserreservoirs zurück. Hohe Effizienz möglich, erfordert jedoch wasserrechtliche Genehmigungen und ausreichende Wasserverfügbarkeit.
Reversible Wärmepumpenmodelle
Bei vielen Herstellern stehen reversible Modelle zur Verfügung, die im Sommerbetrieb als Kältemaschine arbeiten können (Klimatisierung).
Konventionelle Spitzenlastkessel (z. B. Brennwertkessel)
Lastspitzen bei sehr kaltem Wetter abzudecken,
Redundanz zu gewährleisten,
und ggf. wirtschaftlich den Jahresnutzungsgrad zu erhöhen.
Moderne Brennwertkessel
Moderne Brennwertkessel haben einen hohen Wirkungsgrad und geringe Schadstoffemissionen (gemäß 1. BImSchV in Deutschland oder vergleichbarer internationaler Richtlinien).
Dimensionierung und Auslegung
Lastanalyse: Ermittlung des maximalen Wärme- (und ggf. Kälte-)Bedarfs unter Berücksichtigung der Gebäudehülle, Nutzerprofile und Klimadaten.
Auswahl der Wärmepumpenleistung basierend auf Temperaturbereichen und Nutzungsstunden.
Abstimmung mit konventionellem Erzeuger (z. B. Deckung der Spitzenlast durch Kessel, Grundlast durch Wärmepumpe).
Redundanzkonzept (n-1-Prinzip), bei dem der Ausfall einer Anlage die Versorgung nicht gefährdet.
Einsatz von Pufferspeichern zur Entkopplung von Erzeuger- und Verbraucherkreis sowie zur Minimierung von Schaltzyklen.
Schallemissionen
Insbesondere bei Luft-Wasser-Wärmepumpen im Außenbereich.
Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte (z. B. TA Lärm in Deutschland).
Schallschutzmaßnahmen (z. B. Gehäuse, Abstand, Schwingungsdämpfer).
Brandschutzkonzept
Berücksichtigung der Landesbauordnungen und ggf. spezieller Anforderungen (Brandwände, Brandschutzklappen).
Abschottung von Leitungs- und Kabeldurchführungen.
Elektroanschlüsse
Leitungsdimensionierung entsprechend der Leistungsaufnahme (Verdichter, Umwälzpumpen).
Absicherung und Hauptschalter (ggf. Netzrückwirkungsprüfung).
Regelung
Kaskadierung mehrerer Wärmepumpen (automatische Zuschaltung nach Bedarf).
Außentemperaturgeführte Vorlauftemperaturregelung.
Spülung und Reinigung
Vor Inbetriebnahme Rohrleitungen spülen und auf Dichtheit prüfen.
Einsatz von Inhibitoren oder Glykol bei Frostschutzbedarf.
Probebetrieb
Test aller Betriebszustände (Heizen, Kühlen, Spitzenlast, Teillast).
Abnahmeprotokolle mit Mess- und Einstellwerten.
Regelmäßige Wartung
Mindestens jährlich, je nach Herstellerangaben.
Überprüfung der Kältemitteldrücke, Reinigung von Filtern, Kontrolle der Elektrik.
Dichtheitsprüfungen
Bei Kältemitteln (F-Gase-Verordnung), Häufigkeit abhängig von Kältemittelmenge.
Gasanlagenprüfung (nach TRGI).
Emissionsschutz
Geringere CO₂-Emissionen durch Vorrang von Wärmepumpen.
Einhaltung lokaler Emissionsgrenzwerte für Brennwertkessel (z. B. NOₓ, CO).
Bauantrag / Anzeige
Je nach Größe und Standort, Abstimmung mit dem Bauamt.
Brandschutzkonzept, ggf. Schallschutzgutachten.
Kostengliederung
Genaue Zuordnung der Komponenten (Wärmepumpe, Kessel, Rohrnetz, MSR, Nebenanlagen) zu den jeweiligen Kostengruppen.
Berücksichtigung von Planung, Genehmigungen, Installation und Inbetriebnahme.